Neben den dramaturgischen Konzertprogrammen befinden sich in unserem Repertoire außerdem verschiedene Liederabende
von und über
Bertold Brecht,
Georg Kreisler,
Kurt Tucholsky,
Erich Kästner,
Mordechaj Gebirtig,
Rose Ausländer
oder Else Lasker-Schüler.
Kurt(z)Weill - Ein Kurt Weill Abend
„Ich mache jetzt die Jahre durch, wo der Künstler ständig auf dem Pulverfass ist, wo unverbrauchte Energien sich explosiv entladen müssen“, schreibt Kurt Weill 1925 an seine Eltern. Seine Biografie ist gekennzeichnet von Brüchen und explosiven Kräften, welche eine Musik voller Intensität und Hingabe, Individualität und Kontrapunkt, Reichtum und Stille hervorbringen. Dazu die poetischen und epischen Einflüsse Brechts, Jean Cockteaus oder Ira Gershwins in Deutschland, Frankreich und Amerika.
Der „gesprengte Rahmen“ eines kurzen Lebens in einem grenzen- und zeitlosen musikalischen Lebenswerk: „sei bedankt für all dieses Glück, mein angebetetes Leben.“
Gesang: Julia Boegerhausen
Piano: Björn Bewerich
Regie: Andreas Rüdiger
Dramaturgie: Ina Lamann
Foto: Pawel Sosnowski
Mein Milljöh - Ein Claire Waldoff Portrait
Schnauze vorneweg und das Herz am Fleck, so erscheint uns die eigentlich aus dem Ruhrgebiet stammende Original Berliner Schnauze Claire Waldoff, der Kabarettstar mit kesser Zunge und kratziger Stimme schlechthin. Aber nicht die scheenen Beene oder die schlanke Linie waren ihr Markenzeichen: der triumphale Erfolg der Göre mit rotem Bubikopf, die gerne in Herrenkleidern auftrat, ist ihrer Frechheit, Emanzipation, Direktheit und Freundschaft zu verdanken. Freuen Sie sich auf musikalische Begegnungen mit den Menschen, die auf Grund ihrer politischen, gesellschaftlichen oder persönlichen Einstellung gegen die menschenverachtenden Regime des beginnenden 20. Jahrhunderts für ihr Leben und ihre Kunst kämpfen mussten: Tucholsky, Holländer, Bry, W.+W. Kollo, Zille und natürlich Claire Waldoff, in „unserem" Milljöh.
Gesang: Julia Boegershausen
Piano: Björn Bewerich
Regie: Andreas Rüdiger
Foto: Pawel Sosnowski
Konzertprogramm "Lidl fun Wey un Glik"
Jiddische Lieder "vom Weh und Glück", gesungen und gespielt von Julia Boegershausen und Björn Bewerich.
Alte und neue jiddische (Volks-)Lieder erlauben einen Blick ins Gestern und Heute, einen Eindruck einer so reichen Kultur, mit ihren Liebes- und Scherzliedern, Sehnsuchtsmelodien, Theaterkompositionen, Protest- und Familienliedern. Herzige Geschichten, weinende Musik, spöttischer Humor und ein Hauch von Liebe verraten ein kleines Bissele über „Wey un Glik“. Originalschauplätze des jüdischen Theaters, Clubs, kleine Bühnen oder die Straße können an diesem Abend Hejm und Bühne sein.
Erich Kästners
„Die dreizehn Monate“ und andere Ungereimtheiten
„Die 13 Monate“ gilt als eins der romantischsten und idyllischsten Werke Erich Kästners, das bezeichnend für seine späte Schaffenszeit ist. Dieser Gedichtzyklus ist in den 50er Jahren entstanden. Kästner selbst erklärt im Vorwort, er schreibe die Gedichte als „ein Großstädter für Großstädter“, der sich auf die Schönheit des Kreislaufs der Jahreszeiten und der Natur besinnen wolle. Julia Boegershausen und Björn Bewerich bieten dieses unverwechselbare Werk in 13 Gedicht-Liedern, welches vom Komponisten Manfred Schmitz für Gisela May vertont wurde, dar und lassen damit den Schriftsteller Kästner mit seiner Kindheit in der Hosentasche, der Liebe zu Entwicklungen und seinen Fragen an die Moral ganz lebendig werden.
Weitere Texte dieses streitbaren Schriftstellers spannen an diesem Abend den Bogen in eine gesellschaftliche und politische Ebene, welcher an Aktualität nichts zu wünschen übrig lässt.
Gesang: Julia Boegershausen
Piano: Björn Bewerich